Archiv-Hinweis: Dieser Beitrag stammt aus dem ursprünglichen Audi 100-online.de-Archiv (Stand: ) und wurde aus der Wayback Machine übernommen. Inhalte wurden nur minimal formatiert, um die Originaldarstellung zu erhalten.

Lieber leise!

Zusätzliche Geräuschdämmung an Türen, Fenstern und im Motorraum

Obwohl der Typ 44 ein relativ leises Fahrzeug ist, gibt es dennoch einige Möglichkeiten, den Geräuschpegel deutlich abzusenken. Da Oliver beruflich als Toningenieur mit dem Thema Akustik vertraut ist, hat er seinen eigen Audi 100 einmal genauer auf störende Geräuschquellen hin untersucht und war seinerzeit zu folgenden Ergebnissen gekommen.

  • Das größte Problem liegt in der Konstruktion der Fensterrahmen und deren Dichtungen. Schon im Normalbetrieb, aber erst recht bei Dejustierung von Türen und Fenstern, treten ab ca. 120 km/h Windgeräusche vor allem im Bereich des Übergangs zur B-Säule (also auf Ohrhöhe) auf (Abb. 1). Abhilfe schafft hier ein selbstklebendes, rechteckiges Dichtungsprofilband aus Zellkautschuk (Neopren) von 20 mm × 3 mm (B × D), z. B. im Gummifachhandel für ~12 € je 10 m-Rolle. Das Band wird – wie in Abb. 1 gezeigt – um den gesamten Scheibenrahmen geklebt. Bei geschlossener Tür liegt das Band bündig an der Original-Gummidichtung an und passt sich deren Profil an. Der Unterschied ist deutlich hörbar, weil der Spalt am Scheibenrahmen nun verschlossen ist. Das Schließgeräusch der Türen verbessert sich ebenfalls.
  • Eine weitere Geräuschquelle stellt der Spalt zwischen den Türen dar (Abb. 2). Bei moderneren Autos ist dieser durch überlappende Türbauweise nicht mehr vorhanden. Zum Schließen eignet sich ein Fahnenprofil (Meterware). Den geraden Teil des Profils klebt man mit Karosseriedichtmasse („Bärendreck“) von innen an die hintere Tür, so dass der runde Teil den Spalt verdeckt (siehe Abb. 2).
  • Im Motorraum lassen sich ebenfalls Verbesserungen erzielen. Gedämpft werden vor allem höherfrequente Geräusche (Wind-/Abrollgeräusche). Der Motorklang wird kaum beeinträchtigt – subjektiv klingt es sogar satter, weil das Pfeifen reduziert wird. Als Dichtungen verwendet man Kantenschutzprofile und klemmt diese – wie in Abb. 3 gezeigt – an die Kotflügel und das obere Frontblech. Bei den seitlichen Dichtleisten die Bereiche der Kotflügelverschraubungen aussparen.
Zusätzliche Dichtung am Scheibenrahmen (Neopren-Band 20×2/3 mm)
Abb. 1 – Zusatzdichtung am Scheibenrahmen, selbstklebendes Neopren-Band (vorher Auflagefläche mit Spiritus reinigen).
Dichtung im Bereich der B-Säule
Detail B-Säule – Windgeräusche im Übergang Bereich B-Säule.
Türprofil im Querschnitt (Fahnenprofil)
Abb. 2 – Zusatzdichtung im Türspalt (Fahnenprofil). Querschnitt/Größe siehe Skizze.
Kantenschutzprofil im Motorraum
Abb. 3 – Zusatzdichtung im Motorraum, gefertigt aus Kantenschutzprofil (entspricht den Dichtungen im Bereich des Wasserkastens).
Kantenschutzprofil – Aufbau
Kantenschutzprofil im Detail: U-förmige Klemmleiste mit eingebettetem Metallgewebe; im Motorraum genügt ein kleineres Profil.

Eine Liste mit entsprechenden Fahnenprofilen gibt es bei gummi-plast.de.

Bezugsquellennachweis

Aufgrund vieler Anfragen hier einige Quellen für Gummiprofile aller Art:

  • Gummi Plast, Gernsheim – www.gummi-plast.de (Gummiprofile aller Art)
  • Mühlinghaus & Hildesheim, Wuppertal – www.muehlinghaus.de (Fahrzeugbeschläge und Gummiprofile, auch in kleinen Mengen)
  • Conrad Electronic – www.conrad.de (selbstklebende Dichtungsbänder für Türrahmen)
  • Gummi-Grün, Köln – keine Website (breites Sortiment an Gummiartikeln)