Einbauanleitung für Relais-Umbausätze (Lichtupdate-Paket) von Audi100-online.de
Die Anleitung beschreibt den Einbau der Relaissätze für die Hauptscheinwerfer in die folgenden Fahrzeuge:
- Audi 80/90/Coupé/Cabrio 1983–1995
- Audi 100/200 Typ 44 1982–1991
Für den Audi V8 Typ D11 gibt es eine eigene Umbauanleitung in der V8-FAQ auf audiv8.com.
Beide Umbausätze konten bis ca. 2021 im Online-Verkauf auf www.audi100-online.de erworben werden – auf Wunsch auch als Komplettpaket inkl. Philips Vision Plus H4-Lampen. Die hier gezeigte Anleitung ist für DIY und als Nachschlagewerk für damalige Kunden gedacht. Der Relaissatz kann mittlerweile über diverse Händler im Internet alternativ bezogen werden.
Die Einbauzeit beträgt je nach Fahrzeug und technischem Geschick etwa 30–60 min. Bei dem Umbau fallen keinerlei Löt- und Crimparbeiten an; der Umbau kann jederzeit zurückgerüstet werden.
Achtung: Bei allen elektrischen Arbeiten sicherheitshalber den Minuspol der Batterie abklemmen!
Benötigtes Werkzeug
- Kreuzschraubendreher (z. B. aus dem Bordwerkzeug)
- Kleiner Schlitzschraubendreher mit flacher 3–4 mm breiter Klinge (z. B. Uhrmacherwerkzeug)
- ggf. Sechskantschlüssel (-einsatz) SW 8 für die Abdeckung unter dem Lenkrad bei Typ 44
Der Relaissatz wird in den Kabelbaum zwischen Lichtschalter und Zentralelektrik eingebunden. Bei Bedarf können die Relais mit ihren Trägern am Zusatzrelaisträger 1 unter der Abdeckung Fahrerplatz befestigt werden.
Einbau und Verdrahtung
Nach dem Öffnen der Motorhaube entfernt man zunächst den Deckel des Sicherungskastens (Zentralelektrik).
Die Zentralelektrik wird dann aus dem Rahmen entriegelt (zwei Haltenasen vorne und hinten) und mit sanfter Gewalt etwa 10–15 cm herausgehoben. Das geht u. U. relativ schwer, da die Kabel ordentlich Widerstand leisten – trotzdem die Sicherungsbox so weit wie möglich herausziehen.
Möchte man die Relais am Zusatzrelaisträger befestigen, sollte man zuerst die Ablage unter dem Lenkrad abschrauben. Je nach Fahrzeug ist diese entweder mittels SW 8-Sechskantschrauben oder Kreuzschrauben befestigt. Nach dem Abnehmen der Verkleidung sollte man beim Typ 44 noch zusätzlich den Fußraumheizkanal (zwei Kreuzschrauben) ausbauen. Man erhält dadurch eine bessere Zugänglichkeit zum Relaisträger.
Als Nächstes sucht man sich – je nach Umbausatz – ein bis zwei freie Steckplätze an der oberen oder unteren Reihe des Relaisträgers und befestigt den Umbausatz dort. Die Kabel des Umbausatzes müssen nun nach vorne oben zur Zentralelektrik im Wasserkasten geführt werden.

Die Kabel vom Umbausatz oben an der Zentralelektrik „in Empfang“ nehmen und seitlich ablegen. Reicht die Länge der Kabel hierfür nicht aus, so muss man ggf. die Relais am Zusatzrelaisträger wieder lösen, um mehr Spiel zu haben.
Verdrahtung
Als erstes werden die beiden vorderen Mehrfachstecker (rot & braun) aus der Zentralelektrik herausgezogen. Hierzu muss man die seitlichen Rastnasen mit einem Schraubendreher anheben und dann beide Stecker gemeinsam herausziehen. Nach dem Herausziehen beide Stecker voneinander trennen.

Am braunen Stecker (F) Verriegelung mit Schlitzschraubendreher entriegeln und Stecker öffnen. Zum Entriegeln den Schraubendreher von unten in den Stecker stecken und die Verriegelung ausdrücken.

Aus dem geöffneten Stecker als Nächstes das/die gelbe Kabel vom Lichtschalter entfernen. Dafür muss die seitliche Verriegelung angehoben werden; danach kann man das Kabel herausziehen.

Das gelbe Kabel aus der Zentralelektrik jetzt mit dem gelben Kabel aus dem Umbausatz verbinden. Der Timer-Kontakt muss hör- und fühlbar in den braunen Einzelstecker einrasten – Verriegelung prüfen!

In den freigewordenen Steckplatz am braunen Mehrfachstecker F das rote Kabel mit Farbring Gelb einstecken und einrasten. Danach den Mehrfachstecker schließen und beide Stecker wieder gemeinsam in die Zentralelektrik einrasten. Achtung: Die Mehrfachstecker müssen unbedingt hör- und fühlbar einrasten – mit Nachdruck festdrücken.
Die Masseverbindung mit der Ringkabelöse an eine der Befestigungsschrauben der Zentralelektrik festschrauben. Alternativ kann die Öse auch unten an die Befestigungsschraube des Zusatzrelaisträgers angebracht werden.

Die Plusverbindung des Relaissatzes wird an das Steckfeld L (Kl. 30) angeschlossen. Hierzu sucht man sich einen freien Steckplatz an einer der acht Steckzungen 9,5 mm und steckt daran das/die rote Kabel mit der schwarzen Tülle. Um eine sichere Verbindung zu gewährleisten, muss man den Stecker fest auf die Steckzunge aufschieben – hierbei die Tülle gut zusammendrücken, sonst rutscht möglicherweise die Flachsteckhülse zurück und hat keinen Kontakt!

Hiermit ist die Verkabelung des Abblendlichts abgeschlossen – Funktionstest durchführen.
Verdrahtung des Fernlichts
Hinten an der Zentralelektrik den roten Mehrfachstecker im Steckfeld „I“ nach Abhebeln der Verriegelung herausziehen.
Mehrfachstecker wie oben gezeigt öffnen und weiß-schwarzes Kabel i56a (Fernlicht vom Lichtschalter) aus dem Stecker entfernen. Herausgezogenes Kabel mit weißem Kabel aus dem Umbausatz verbinden. Dann rotes Kabel mit Farbring Weiß aus dem Umbausatz in den freigewordenen Steckplatz im Mehrfachstecker stecken. Mehrfachstecker danach wieder verschließen, zurück in die Zentralelektrik stecken und verriegeln.

Damit ist die Verkabelung des Umbausatzes abgeschlossen!
Vor dem Wiedereinbau der Zentralelektrik Batterie anklemmen, Funktionstest durchführen und nacheinander Abblend- und Fernlicht einschalten. Wenn alle Lampen wie gewünscht leuchten, kann man die Zentralelektrik wieder einbauen; Gleiches gilt auch für die Ablage am Fahrerplatz.
Elektrischer Anschluss – Hinweise
- Kl. 30 – direkte Stromversorgung über Zentralelektrik (4 mm² rot); separate Absicherung der Relais ist nicht erforderlich.
- Relais Abblendlicht (J56b) – steuert den bisherigen Abblendlicht-Pfad (F56b) über das Relais an.
- Relais Fernlicht (J56a) – analoger Umbau für den bisherigen Fernlicht-Pfad (Sicherungen 8/9).
- Masse (Kl. 85) – mit Ringöse an Karosserie/Relaisträger.
- Steuerstrom (Kl. 86) – vom Lichtschalter (E4) bzw. Leitungen 56a/56b.
Stromlaufplan (abgeänderte Darstellung mit J56a/J56b)
Praxiswerte & Einbauzeit
Je nach Bordnetz und ursprünglichen Verlusten am Lichtschalter kann sich die Lichtausbeute nach Umrüstung deutlich verbessern. Typisch liegen an den Lampen anschließend Batteriespannung minus ca. 0,5 V an (~13–13,5 V bei laufendem Motor). Einbauzeit: ca. 30 Minuten auch für geübte Hobbyschrauber machbar.
Hinweise
- Kontaktkorrosion an Massepunkten kann die Restverluste erhöhen – Massepunkte prüfen/aufbereiten.
- Lampenqualität und Steckverbindungen beeinflussen die endgültige Lichtausbeute zusätzlich.
Quelle/Autor (historisch): Oliver Wischerath. Redaktionelle Aufbereitung: audi100-online.de (Reborn).
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Fragen und Anregungen zu dem Umbau bitte an die folgende Mailadresse senden: kontakt@audi100-online.de
Viel Erfolg und allzeit gutes Licht!